Derzeit herrscht viel Unsicherheit rund um das Thema E-Rechnungen. Immer wieder hört man, dass Unternehmen ab 2025 bereits verpflichtet wären, E-Rechnungen zu erstellen. Doch das stimmt nicht ganz. Fakt ist: Ab 2025 bist Du nur verpflichtet, E-Rechnungen empfangen zu können – die Pflicht, selbst E-Rechnungen zu schreiben, greift erst deutlich später.
In diesem Artikel erfährst Du, was die aktuellen Vorgaben sind, wann Du wirklich aktiv werden musst und ob sich der Einsatz eines Plugins für E-Rechnungen in Shopware 6 schon jetzt lohnt.
Die wichtigsten Termine zur E-Rechnungspflicht
Hier eine Übersicht über die aktuellen gesetzlichen Vorgaben:
- Ab 01. Januar 2025:
Du musst sicherstellen, dass Dein Unternehmen E-Rechnungen empfangen kann. Dies bedeutet, dass Dein Rechnungsprogramm in der Lage sein sollte, E-Rechnungen im standardisierten Format anzunehmen und zu verarbeiten.
→ Keine Pflicht, selbst E-Rechnungen zu erstellen. - Ab 01. Januar 2027:
Unternehmen, die im Vorjahr einen Umsatz von mehr als 800.000 Euro erzielt haben, sind ab diesem Datum verpflichtet, ihre Rechnungen in elektronischer Form auszustellen.
→ Die meisten größeren Unternehmen müssen ab 2027 aktiv werden. - Ab 01. Januar 2028:
Ab diesem Zeitpunkt sind alle Unternehmen – unabhängig vom Umsatz – verpflichtet, E-Rechnungen zu erstellen.
→ Auch kleinere Unternehmen müssen ab diesem Datum E-Rechnungen schreiben.
Was bedeutet das für Shopware-Nutzer?
Derzeit bietet Shopware 6 keine integrierte Lösung zur Erstellung von E-Rechnungen an. Dennoch gibt es verschiedene Plugins auf dem Markt, die diese Funktionalität übernehmen können. Die Preise für diese Plugins liegen aktuell zwischen 40 und 100 Euro. Allerdings ist es momentan nicht zwingend notwendig, ein solches Plugin zu erwerben, da die Pflicht zur Ausstellung von E-Rechnungen erst ab 2027 greift.
Solltest Du jetzt schon ein Plugin kaufen?
Es macht aktuell wenig Sinn, Kosten für ein Plugin zur Erstellung von E-Rechnungen einzuplanen, da bis 2027 keine gesetzliche Pflicht zur Ausstellung besteht. Zudem ist Shopware dafür bekannt, rechtzeitig auf neue gesetzliche Anforderungen zu reagieren. Es ist daher wahrscheinlich, dass bis 2027 entweder eine eingebaute Funktion zur Erstellung von E-Rechnungen in Shopware integriert wird oder ein offizielles Plugin verfügbar sein wird.
Wie kannst Du Dich vorbereiten?
Auch wenn Du aktuell noch keine E-Rechnungen erstellen musst, kannst Du bereits einige Vorbereitungen treffen, um ab 2027 gut aufgestellt zu sein:
- Rechnungsprogramm prüfen
Überprüfe, ob Dein aktuelles Rechnungsprogramm E-Rechnungen empfangen kann. Die meisten modernen Systeme unterstützen dies bereits. Falls nicht, solltest Du jetzt auf ein Programm umstellen, das diese Funktionalität bietet. - Den Plugin-Markt im Blick behalten
Es lohnt sich, den Markt für Shopware-Plugins weiterhin zu beobachten. In den nächsten Jahren könnten günstigere oder sogar kostenlose Plugins für die Erstellung von E-Rechnungen erscheinen. - Shopware-Updates regelmäßig prüfen
Achte darauf, regelmäßig nach neuen Funktionen und Updates in Shopware zu schauen. Sollte Shopware eine eigene E-Rechnungsfunktion integrieren, bist Du sofort auf dem neuesten Stand und kannst frühzeitig davon profitieren.
Fazit: Abwarten und gezielt vorbereiten
Derzeit besteht kein akuter Handlungsbedarf für Dich als Shopware-Nutzer. Die Pflicht zur Erstellung von E-Rechnungen greift erst ab 2027, und bis dahin hast Du genügend Zeit, um Dich auf die Umstellung vorzubereiten. Behalte die Entwicklungen im Auge, prüfe Dein Rechnungsprogramm und beobachte den Markt für neue Plugins.
Die nächsten Schritte:
- Prüfe, ob Dein Rechnungsprogramm in der Lage ist, E-Rechnungen zu empfangen.
- Halte Dich über neue Funktionen und Plugins für Shopware auf dem Laufenden.
- Falls Du größere Geschäftspartner hast, die bereits E-Rechnungen verlangen, kläre frühzeitig, ob eine Umstellung vor 2027 sinnvoll ist.
Falls Du bereits jetzt E-Rechnungen schreiben möchtest – zum Beispiel, weil ein Geschäftspartner dies verlangt – kannst Du ein entsprechendes Plugin erwerben. Andernfalls lohnt es sich, die Kosten vorerst zu vermeiden und auf eine mögliche offizielle Lösung seitens Shopware zu warten.